am Ziel!

26.11.2014 16:32

Die Fahrt von Sukhothai Richtung Bangkok war solala. Zum einen wussten wir, dass sich jammern nicht mehr auszahlt, weil wir so gut wie am Ziel sind. Zum anderen war die Strecke leider wirklich nicht ansprechend. Keine schöne Landschaft (bebaute Felder und Häuser überall) und viel zu viel Verkehr. Begeistert haben uns allerdings ein weiteres mal die Thais (außerhalb der touristischen Zentren). Sie sind unglaublich freundlich, hilfsbereit, interessiert und dennoch nicht aufdringlich. Auch wenn sich die Strecke landschaftlich nicht ausgezahlt hat dann auf jeden Fall für das Bild, das wir von der thailändischen Bevölkerung bekommen haben. 

So sind wir über Kamphaeng Phet, Chai Nat und Sing Buri nach Ayutthaya gefahren. Hier haben wir einen letzten Stopp eingelegt. Haben uns einen der uuuuuunzähligen Tempel angeschaut (Mani hatte schon vor der Reise die Nase voll, jetzt hab sogar ich genug), eine schöne Zeit am Pool verbracht und endgültig mit gebratenem Reis abgeschlossen (wurde inzwischen etwas sperrig beim Schlucken, wir hatten zu viel davon). 

Am 21.11.2014, unsrem großen Tag, hat der Wecker zeitig geläutet. Das Gefühl war ein bisschen wie früher, wenn man von Mama und Papa aufgeweckt wurde um nach Italien in den Urlaub zu fahren. Allerdings war auch ein bisschen (schularbeits) nervös dabei. Von Ayutthaya weg war eigentlich nur noch viel Verkehr. Bewusst haben wir den Highway 1 gemieden und sind stattdessen auf einer Straße dritter Ordnung gefahren - dennoch sind unzählige LKWs und Autos an uns vorbeigedonnert. Kurz vor der Stadteinfahrt haben wir uns bei KFC noch eine Stärkung gegönnt (viell wollten wir den endgültigen Moment des Ankommens einfach noch etwas hinauszögern?). Ein Straßenschild, dass einem die Ankunft in Bangkok mitteilt gibt es leider nicht. Aber bald schon waren wir von (Hoch)häusern umgeben, der Verkehr und vor allem die Mopeds und TukTuks wurden massiv mehr. Was ist in uns vorgegangen? Nicht allzuviel, mussten wir uns ja darauf konzentrieren uns nicht über den Haufen fahren zu lassen. Während wir bei einer Kreuzung mit all den Mopeds auf das Grünwerden der Ampel gewartet haben, hab ich mir dann schon gedacht: wie oft waren wir schon hier, sind aus dem Flugzeug raus, ins Taxi rein und in die Stadt gefahren. Und jetzt sitzen wir auf unsren Rädern, mit denen wir in Wien losgefahren sind, haben keinen Flieger benutzt und sind trotzdem wieder in Bangkok angekommen... Als unter den Thais immer mehr Farangs zu sehen waren, konnte es nicht mehr weit sein; das eine oder andere Gebäude oder Lokal kam einem noch vom letzten Mal bekannt vor. Und dann war es soweit, wir sind links abgebogen und kamen auf der THANON KHAO SAN zum Stehen. Endstation. Ziel erreicht. 178 Tage nach Abfahrt und 8.350 geradelte km später sind wir da angekommen, wo wir hinwollten. Haben uns zum Anstoßen einen Watermelon Shake gekauft (Bier ging leider noch nicht, weil wir in Ayutthaya schon etwas vorgefeiert haben...) und uns auf den Gehsteig gesetzt. Irgendwie konnten wir es beide nicht ganz fassen, dass wir da sind und dass die Radreise somit Geschichte ist... 

Die restlichen Wochen werden wir nun nützen um alles mal etwas sacken zu lassen. Wir freuen uns darauf in Erinnerungen zu schwelgen, das Erlebte mit bissi Distanz zu betrachten und vielleicht zu realisieren, was wir in den letzten Monaten erreicht haben...

Alles Liebe aus Krabi,

Mani und Linda