Endlich Südostasien
Boten, nach der Grenze der erste Ort auf laotischem Boden, war für unsren Geschmack noch etwas zu chinesisch. Alles in chinesischen Schriftzeichen angeschrieben, bezahlen sollten wir in Yuan... Immherin gab's Beerlao :)
Am nächsten Morgen haben wir aufgesattelt und sind wieder losgeradelt. Eigentlich wollten wir es langsam angehen lassen und bereits nach 50 km in Na Maw die Füße auf den Massagetisch legen. Denkste! Von allen Guesthouses haben wir nur "meyo" (aaaaahhhhh, was macht dieses chinesische Unwort in Laos???) zu hören bekommen. Dass alle Unterkünft ausgebucht waren können wir uns nicht vorstellen. Wahrscheinlich ist der chinesische Einfluss noch zu stark und die dürfen keine Touristen daschlafen lassen... Somit gings weiter, wir haben uns 20 km einen Pass raufgekämpft und bei Einbruch der Nacht (um 18 Uhr is stockfinster) Oudomxai erreicht. Eine passende Unterkunft war schnell gefunden. Zu viel mehr außer Abendessen waren wir nicht mehr im Stande (haben uns so abgekämpft gefühlt wie an einem unsrer ersten Radtage in der Slowakei. An die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit müssen wir uns auch erst gewöhnen). Haben uns entschieden einen Tag zu bleiben. Haben Stupa, Buddha und Tempel besichtigt, uns eine Massage gegönnt. Und zum ersten Mal seit unserer Abfahrt die Räder gscheid geputzt (also so richtig mit Fetzen, Bürste, Wasser und Spüli). Wir hatten so eine Freude danach; schauen aus wie neu unsre zwei Lieblinge. Zur Feier des Tages (wir feiern "es fühlt sich an wie Südostasien, wo wir die ganze Zeit hinwollten, und jetzt sind wir tatsächlich da") haben wir ein paar Bierchen getrunken :-)
Der erwartete Kater am nächsten Tag blieb aus, somit konnten wir weiterdüsen. Wobei wir nur mühsam vorangekommen sind. Schlechte Straßenverhältnisse, kein Asphalt, dafür Schotter- und Sandpisten. Und das ganze bergauf. Wir mussten zwei Pässe bewältigen und waren wieder auf über 1300 Höhenmetern. Bergab waren wir wegen der nervigen Baustellen kaum schneller... Komplett verdreckt und eingestaubt (aja, darum haben wir die Räder nie geputzt) sind wir wieder erst beim Finsterwerden in Pak Mong angekommen.
Der nächste Tag hat mit einem Patschn begonnen (das wär dann Nummer 3). Wieder im Sattel wurden wir von einem australischen Kanadier, Boyd, überholt. Sind fast den ganzen Tag gemeinsam geradelt, erst am Abend haben wir uns getrennt. Wir haben ca. 30 km vor Luang Prabang in einer grindigen Absteige eingecheckt. Leider gabs nur die eine.
Das Gute daran - wir waren am nächsten Tag extrem früh auf den Beinen und haben Luang Prabang noch am Vormittag erreicht. Die Strecke war wie immer hügelig. Geradeaus gehts grundsätzlich nie. Aber die grüne Dschungellandschaft mit den Reisfeldern und extrem netten Leute (aus jeder Hütte wird einem Sabeidii zugerufen. Auch die Kinder sind total herzig, winken und grüßen freundlich) machen die Anstrengung sehr eträglich.
Luang Prabang, welches direkt am Mekong liegt, hat uns auf Anhieb gefallen. Zwar sehr touristisch, aber obwohl viele Leute hier sind ist es nicht hektisch oder laut. Die Stadt ist voll mit Tempeln, demnach wuseln auch unzählige Mönche herum. Wir haben es uns ein paar Tage so richtig gut gehen lassen. Haben unsren Bedarf an indischem Essen (3× in 4 Tagen) gedeckt, sind durch die gemütliche Altstadt spaziert, haben einen Tag am Pool verbracht und den beeindruckenden Kuang Si Wasserfall besucht. Mani hat sich außerdem von seiner "Wiesn" verabschiedet. War einfach zu warm für dieses Klima. Aber keine Sorge an alle Bart-Fans, der ist noch da ;-) Entsprechend schwer ist es uns gefallen wieder aufzubrechen. Aber noch haben wir unser Ziel nicht erreicht...