Résumé China

22.10.2014 07:47

In China haben wir es 4 Wochen ausgehalten. Geradelt sind wir ganze 63 km ;-) Die Radpause hat uns aber richtig gut getan. Vor China hatten wir die Nase vom Radeln sowas von voll und einfach keine Lust mehr drauf. Nach ca. 2 Wochen in China haben wir uns aber schon dabei erwischt, wie wir immer öfter vom weitern Radfahren gesprochen haben. Und wir haben bemerkt, dass wir es doch tatsächlich vermissen. Es war super, die ganze Radreiserei mal mit etwas Abstand zu betrachten. Auf jeden Fall haben wir die Bestätigung bekommen, dass wir uns für das richtige Transportmittel entschieden haben. 

Auf der faulen Haut sind wir in China aber trotzdem nicht gelegen. Ganze 117 Stunden haben wir in Bussen und Zügen verbracht und dabei eine Strecke von ca. 5700 km zurückgelegt. Am liebsten waren wir in den Nachtzügen unterwegs. Da gibts gemütliche Pritschen mit kuscheligem Bettzeug, dazu das Ruckeln des Zuges. Was will man mehr. 

Wir sind auf unsrem Weg nach Süden durch 4 chinesische Provinzen gereist, haben viel gesehen und viele neue Eindrücke gewonnen. Ganz im Westen Kashgar, sowie die tibetischen Orte Xiahé, Langmusi und Songpan, und auch Chengdu haben uns gut gefallen. Das Essen war großteils ausgezeichnet und eine Wohltat für unsre von Instantnudelsuppe und Lammfleisch abgestumpfen Geschmacksnerven. 

Während unserer Zeit auf den Rädern (vor allem in Kasachstan) waren wir aufgrund der unbeschreiblichen Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Menschen teils etwas beschämt Europäer zu sein, weil man das bei uns in diesem Ausmaß einfach nicht findet. Unser Aufenthalt in China hat jedoch alles wieder etwas relativiert und wir können mit Stolz behaupten ein freundliches Volk zu sein!!! Oft wurden wir einfach ignoriert, wenn wir um Hilfe gebeten haben. Natürlich ist die Sprachbarriere ganz massiv. Aber wir hatten den Eindruck, dass die Leute oft gar nicht versucht haben uns zu verstehen und uns einfach weiter haben wollten. Natürlich gab es auch viele Ausnahmen (wir haben am Foodmarket Kostproben geschenkt bekommen, im Restaurant wurden wir in die Küche gelassen, damit wir zeigen können, was wir essen wollen, ein Optiker hat meine Sonnenbrille gratis repariert, ...). Aber das Grundgefühl war einfach nicht gut. Wir haben uns noch nie in einem Land so unwillkommen gefühlt. 

Eine andere Radlerin hat in Kirgistan zu uns gesagt: "Für China bin ich irgendwie noch nicht bereit". Wir können darauf nur antworten: "Wir waren es wohl auch nicht..."